Geschichte

Glanz und Glamour seit 1914 im prächtigen Spiegelsaal. Auch Gina Lollobrigida, Sophia Loren oder Rock Hudson wurden hier schon verköstigt als sie zu den Bambi-Verleihung hier logierten. Heute würde es den Schauspielern im feudalen Spiegelsaal noch besser gefallen, denn das Schlosshotel Karlsruhe erstrahlt neu im Charme der alten Zeit. Unser Restaurant Schwarzwaldstube sowie diverse Veranstaltungsräume für Ihre ganz individuellen Feiern: Spiegelsaal, Zum Großherzog, Bibliothek und Weinstube wurden in jeglicher Hinsicht auf heutigen Komfort gebracht, ohne auf den Zauber und Luxus des Traditionshotels aus Kaiserzeiten zu verzichten.

Auszüge aus 100 Jahren Hotelgeschichte:

Es war schon recht mutig als das Schlosshotel, gelegen zwischen Hauptbahnhof und Stadtgarten, am 27.05.1914 die Türen für seine Gäste öffnete. Schließlich stand Deutschland kurz vor dem 1. Weltkrieg, und die wirtschaftliche Situation war mehr als ungewiss. Das Hotel sowie der Bahnhofvorplatz wurde nach Plänen des geschätzten, einheimischen Architekten W. Vittali erbaut und "als Hotel ersten Ranges, unter Berücksichtigung, aller neuzeitlichen Errungenschaften, auf das beste und sorgfältigste ausgestattet".

Neben dem Äußeren "(…) des neuen Hotels, das von einer Gesellschaft m.b.H. begründet wurde (der Gesellschaft gehören an: die Karlsruher Brauereigesellschaft vorm. K. Schrempp, das Baugeschäft W. Stober, die Kunst und Bauschreinerei Markstrahler u. Barth, die Herren Dekorationsmaler Behncke u. Zschache, sowie Herr Architekt W. Vittali), macht [es] einen sehr vornehmen Eindruck (…)". Übertragen wurde die Leitung an die Unternehmerpaare Herr und Frau Dippe, die zuvor den Krefelder Hof in Krefeld führten, sowie Herr und Frau Wieland, zuvor tätig im Hotel Esplanade in Berlin, einem der vornehmsten Häuser der damaligen Zeit. (Auszüge aus der Chronik zum 95. Geburtstag des Schlosshotels)

Das Aushängeschild des ebenso eleganten, wie modernen Schlosshotels waren sicherlich die prachtvoll eingerichteten Zimmer, verbunden mit eleganten Bädern, fließend Kalt- und Warmwasser und eigenem Telefon, was in der Zeit eine Sensation war. In jedem der drei Stockwerke sowie in den Konferenz- und Restaurationsräumen waren weitere Telefonzellen vorhanden.

Für 120 Hotelgäste standen einige Suiten sowie 30 Ein- und Zweibettzimmer zur Verfügung. Neben der Lüftungsanlage und den neuzeitlichen Heizungs- und Kühlanlagen wurde im Keller eine hauseigene Wäscherei eingerichtet und eine "Haarkünstlerstube" untergebracht. Hervorzuheben sind an weiteren technischen Details: der elektrische Personenaufzug, eine Sensation zur damaligen Zeit, der Gepäckaufzug und der Speiseaufzug. Noch heute ist der 100-jährige Aufzug in Betrieb und befördert Hotelgäste und Personal sicher in die einzelnen Etagen. Liebevoll von Hoteldirektor Barth „Schatz“ genannt, wird der denkmalgeschützte Aufzug vier Mal im Jahr von einem Fachmann gewartet, der noch Original-Ersatzteile in seinem Lager in Baden-Baden vorrätig hält.

Während des 1. Weltkrieges und mit Beginn der Weimarer Republik traten die Hoteliers Dippe und Wieland immer mehr in den Hintergrund, und die GmbH ernannte C. Wälde als zukünftigen Direktor des Hotels. Warum es nach einer relativ kurzen Zeit bereits zu einem Inhaberwechsel kam, lässt sich nicht mit Sicherheit sagen. Zumindest kann es nicht wegen unmittelbarer Kriegsschäden am Gebäude gewesen sein, denn das Schlosshotel blieb nahezu unversehrt. Gewiss ist nur, dass C. Wälde der neue Schlossherr wurde und darum bemüht war, die gastronomischen Vorzüge seines Hauses zu betonen. So warb der neue Pächter C. Wälde in einer Anzeige für das elegante Schlosshotel im amtlichen Führer durch die badische Landeshauptstadt Karlsruhe aus dem Jahre 1921:           

„Vornehmstes Haus am Platze - mit allem modernem Komfort“

Der Ausbau der Bahnverbindungen, des Verkehrswesens und des Rheinhafens in Karlsruhe kam natürlich auch dem Schlosshotel und dessen Betreiber C. Wälde sehr gelegen.

Zahlreiche Handels- und Industrieunternehmen sowie die dahinter stehenden Familien ließen sich Ende der 20er und mit Beginn der 30er Jahre im Raum Karlsruhe nieder und nahmen am vielfältigen kulturellen und gesellschaftlichen Leben der Stadt teil. Der Hotel- und Restaurantbetrieb florierte in jenen wilden Jahren und das Schlosshotel galt lange Jahre als "bestbesuchtes Haus I. Ranges" und erste Adresse für Einheimische und Gäste aus dem In- und Ausland.            

Es folgte der 2. Weltkrieg. Was anfänglich als städtebauliches Meisterstück galt, nämlich die Umsäumung des Bahnhofplatzes mit dem Europäischen Hof, dem Reichshof und dem Schlosshotel, war aus kriegspolitischer Sicht von folgenschwerer Bedeutung. Wie die anderen charakteristischen Gebäude am Bahnhofvorplatz, so wurde auch das allseits geschätzte Schlosshotel zwischen 1942 und 1945 bei Luftangriffen getroffen. Hätte Alois Tanzer sen. gewusst, dass das Schlosshotel im Krieg schwer beschädigt werden sollte, so hätte er von einem Kauf desselben am 07.08.1941 sicherlich abgesehen. Aber auch ein gebürtiger Tiroler ist kein Hellseher und so geschah es, dass Alois Tanzer sen. das Schlosshotel bereits 1941 erwarb, es allerdings erst am 21.10.1950 nach einigen anstrengenden Monaten der Um- und Ausbauarbeiten im neuen Glanz wiedereröffnen konnte.

Entgegen mancher Vorstellung wurde das Schlosshotel während der Kriegsjahre nicht geschlossen. Aus heutiger Sicht ist es schwer nachzuvollziehen, mit welcher Entschlossenheit Alois und seine Frau Anny Tanzer sich den schrecklichen Zeiten stellten und bemüht waren, das Beste aus diesen unsicheren Jahren herauszuholen. Neben zahlreichen inländischen Festen, wie der Deutschen Kunstturnmeisterschaft von 1954 oder dem einheimischen Rosenmontags-Presseball von 1955  und 1956, erfuhr das Haus eine besondere Ehrung anlässlich der Bambiverleihung zwischen den Jahren 1958 und 1965.

Nationale und internationale Stars sind seit 1948 jährlich nach Karlsruhe geeilt, um den vom Karlsruher Verleger Karl Fritz ins Leben gerufenen Filmpreis in Empfang zu nehmen. (Ab 1962 wurde der Filmpreis zum Medienpreis und von Franz Burda ausgerichtet.)

 Als erste Hoteladresse in Karlsruhe logierten Sophia Loren, Claudia Cardinale, Rock Hudson oder Gina Lollobrigida selbstverständlich im Schlosshotel und ließen sich von ihren vor dem Hoteleingang wartenden Fans frenetisch feiern. Zu den weiteren Berühmtheiten, die ebenso einen Filmpreis gewannen und im Schlosshotel fürstlich dinierten, gehörten damals zweifelsohne Horst Buchholz, O.W. Fischer, Peter Kraus, Ruth Leuwerik oder zum Beispiel Maria Schell). Sie alle genossen die Aufmerksamkeit, wurden bewirtet und umschmeichelt und ließen sich von ihren wartenden Fans bejubeln und hochleben. Das Schlosshotel war bis weit in die sechziger Jahre das eleganteste und vornehmste Hotel in Karlsruhe. Das Haus schüttete über viele Jahre einen speziellen Charme der Freundlichkeit und Herzlichkeit über seine Gäste aus, von der noch so mancher Stammgast gerne erzählt. Ein Glanzstück früherer Kundenbindung war sicherlich das Kinderfaschingsfest im Schlosshotel, mit dem die Familie Tanzer die 5. Jahreszeit einberief. Wild kostümierte Narren drängten sich jahrein jahraus begeistert mit ihren Eltern in das Schlossrestaurant, um vergnügt und freudestrahlend Bonbons zu sammeln, Konfettis zu schmeißen und Blödsinn zu machen.

In den folgenden Jahren wurde es ruhiger um das Schlosshotel. Nachdem Alois Tanzer sen. in den 60er Jahren verstarb, ging das Hotel am 31.03.1966 an seinen Sohn Alois jun. und dessen Ehefrau Anna-Maria über. Im Gegensatz zu dem Vater, nahm es Alois Tanzer jun. mit der Disziplin und der Verantwortung nicht so genau und legte das Geld für Modernisierungsmaßnahmen lieber woanders an.

Als zu jener Zeit auch noch Anny Tanzer, die Witwe von Alois  Tanzer sen., 1980 im Alter von 90 Jahren ihren Abschied nahm, verkauften die Erben das Haus an die spätere Lammerting Immobiliengruppe aus Köln und zogen sich in ihre alte Heimat, nach Tirol zurück. Der Hotel-Förderung der Stadt Karlsruhe ist es zu verdanken, dass das Schlosshotel vom 15.12.1980 bis September des folgenden Jahres aufwendig und umfassend saniert und auf den neusten Stand der Technik gebracht werden konnte. Fortan wurde die Leitung in die Hände Jacques Marins gelegt, mit Küchenchef Thorsten Frohmann an seiner Seite, die dem Hotel zu neuem Schick verhelfen sollten. Die Begeisterung und das Engagement, das Marin an den Tag legte, wirkte sich alsbald positiv auf das Schlosshotel aus. Die Treff-Gruppe, die von 1987 bis 1993 das Ruder in die Hand nahm, hatte offensichtlich weniger Glück mit der Hotelführung, so dass der Betreibervertrag 1993 aufgehoben wurde.

Eine Verkettung unglücklicher Umstände führte dazu, dass das Schlosshotel bis zum Jahreswechsel 1995/1996 in einen zweijährigen Dornröschenschlaf fiel, ehe es im Januar 1996 von den Hoteliers Karl und Rosemarie Brüggemann wachgeküsst wurde. Nach einer gründlichen Um- und Ausbauphase erstrahlte am 15.08.1996 erneut "ein Goldbuchstabe auf Karlsruhes gastronomischer Visitenkarte", wie es bereits unter der Familie Tanzer hieß. Am 01.06.1996 hatte das Ehepaar Brüggemann zu einem rauschenden Eröffnungsfest geladen und alles, was in Karlsruhe und Umgebung Rang und Namen hat, war gekommen.

Im Jahr 2009 wurden weitere Renovierungsarbeiten vorgenommen, die Junior-Suiten saniert und drei Blockheizkraftwerke errichtet. 

Am 23. August 2012 wurde das Schlosshotel von der Kölner Lammerting Immobilien GmbH an die französische LFPI – Gruppe verkauft, die seit 2010 auch auf dem deutschen Hotelmarkt aktiv ist. LFPI bringt neben der Expertise als Hotelbetreiber auch Immobilienkompetenz mit. Alle Hotels befinden sich im Eigentum und werden selbst betrieben.

In Frankreich hat LFPI durch ihre französische Tochtergesellschaft Time-Hôtels ein Portfolio von 57 Hotels in Frankreich aufgebaut. 21 der 57 Hotels befinden sich in Paris und werden unter der eigenen Marke “Timhotel” betrieben.

Mit dem Erfolg von Time-Hôtels hat die LFPI-Gruppe den neuen Fonds „LFPI Hotels“ aufgelegt, welcher die Weiterentwicklung des französischen Portfolios sowie den Aufbau der deutschen Aktivitäten unterstützen soll. Der Fond verfügt über ein Eigenkapitalvolumen von mehr als € 100 Millionen. Die in Köln ansässige Betreibergesellschaft LFPI Hotels Management Deutschland verantwortet den Betrieb von mittlerweile neun Hotels in Berlin, Hamburg, Düsseldorf, Aachen, Erfurt, Speyer und Karlsruhe.

Die LFPI-Gruppe verwaltet über ihre Managementgesellschaft LFPI Gestion Vermögenswerte von mehr als 2 Milliarden Euro in den Bereichen Private Equity, Mezzanine, Dachfonds sowie Immobilien. Ein wichtiger Partner und Sponsor der LFPI-Gruppe ist dabei die weltweit operierende Investmentbank Lazard. Ziel der Gruppe in Deutschland ist Ausbau des Portfolios auf 20 bis 30 Hotels.


Das Schlosshotel als Kulturdenkmal.

Foyer, Eingang Schlosshotel Karlsruhe
Außenansicht nachts Schlosshotel Karlsruhe
Bibliothek Schlosshotel Karlsruhe
Gemälde Schlosshotel Karlsruhe Kunst

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